Frankreich / Paris. Diese 3 Zahlen über Sozialwohnungen in Paris sollte man kennen. Welchen Anteil bilden Sozialwohnungen im Pariser Stadtbild und in welchen Formen werden diese angeboten.
Die französische Hauptstadt mit ihren zwei Millionen Einwohnern stellt einen wichtigen Teil an Sozialwohnungen für Bedürftige und Geringverdiener. Von 2001 bis 2020 wurden den Recherchen des gemeinnützigen Vereines APUR zufolge 113.115 Sozialwohnungen in Paris finanziert. Die seit 2001 geschaffenen Sozialwohnungen werden auf drei verschiedene Arten den französischen Bürgern zur Verfügung gestellt: durch den Bau neuer Gebäude, die vollständige Sanierung zuvor freigewordener veralteter Gebäude und den Kauf von Wohngebäuden unter bestimmten Bedingungen. Im folgenden Artikel werden drei Zahlen zum Sozialwohnungsbau vorgestellt.
Im 19. Bezirk von Paris befinden sich besonders viele Sozialwohnungen. (Urbanauth / VGO / Paris / 2021)
Sozialwohnungen in Paris: diese Zahlen über den sozialen Wohnungsbau sollte man kennen
Zurzeit verfolgt die Stadt von Paris ein vier Ziele im sozialen Wohnungsbau: Die Anzahl der Sozialwohnungen soll erhöht werden, um die im SRU-Gesetz festgelegte Schwelle zu erreichen, sie sollen besser über das Stadtgebiet verteilt werden, es sollen Familienwohnungen geschaffen werden, die der Pariser Nachfrage entsprechen, und das Mietangebot innerhalb von Gebäuden soll diversifiziert werden, um eine soziale Mischung zu gewährleisten. Ein Bedarf an solchen Maßnahmen besteht dabei nahezu in allen Bezirken. Die soziale Mischung trägt dabei zur Lebensqualität der Stadtviertel bei und einer ausgeglichenen Gesellschaft.
Grafik zum Anteil der Sozialwohnungen aus Neubau, Erwerb und Sanierung sowie Erwerb und Konventionierung. (Grafik: Urbanauth / VGO / 2022)
Die von 2001 bis 2020 finanzierten Sozialwohnungen verteilen sich insgesamt auf 51.748 Neubauwohnungen (46%), 19.507 Wohnungen durch Erwerb und Sanierung (17%) und 41.860 Wohnungen durch Erwerb und Konventionierung (37%) („Conventionnement de logements„). Mit der Unterzeichnung der Vereinbarung zur Konventionierung verpflichtet sich der Vermieter für eine Mindestdauer von sechs oder neun Jahren, seine Wohnung unter Einhaltung bestimmter Mietobergrenzen, Einkommensgrenzen der Mieter und ggf. bestimmter Bedingungen für die Auswahl der Mieter zu vermieten. Im Jahr 2020 waren mehr als 1.800 der finanzierten Wohnungen Neubauwohnungen und stellten mit 62 % den größten Teil des neu verfügbar werdenden Bestandes an Sozialwohnungen. 2020 waren die beiden anderen Arten hingegen deutlich weniger vertreten als in den Vorjahren.
25 % ist der gesetzlich vorgeschriebene Anteil an Sozialwohnungen in Paris
Die „Orgeln von Flandern“ in Paris säumen über der Pforte eines ehemaligen Arbeiter-Wohnviertel den Zugang zum Turm Riquet und seinen Sozialwohnungen. (Urbanauth / VGO / Paris / 2021)
In Paris ist das in Artikel 55 des SRU-Gesetzes verankerte Ziel, bis 2025 einen Anteil von 25 % Sozialwohnungen an den Hauptwohnsitzen zu erreichen. Wie wir jedoch im Folgenden noch entdecken werden, betrifft dies keineswegs eine gleichmäßige Flächenverteilung über das gesamte Stadtgebiet hinweg.
Geografisch verteilt, befindet sich mit 35% mehr als ein Drittel der von 2001 bis 2020 finanzierten Sozialwohnungen in den zentralen und westlichen Arrondissements. Doch fast die Hälfte des sozialen Wohnungsbestandes in nur drei Bezirken…
40 % der Sozialwohnungen befinden sich in 3 Bezirken
Gegenwärtig sind die Sozialwohnungen zu mehr als 40 % in nur drei Arrondissements konzentriert: im 13., 19. und 20. Arrondissement, in denen jeweils mehr als 35 000 Sozialwohnungen untergebracht sind.
Wer unseren Artikel zur Obdachlosigkeit in Paris gelesen hat, wird sich eventuell erinnern, dass die Anzahl der Obdachlosen in Bezirken mit vielen Sozialwohnungen ebenfalls deutlich höher ausfällt, als in anderen Teilen der Stadt. In Verbindung mit den großen Stadtentwicklungsmaßnahmen der letzten Zeit wurden in acht Bezirken jeweils zwischen 8.000 und 15.000 neue Sozialwohnungen gebaut: Dies betrifft dabei vor allem die äußeren Bezirke von Paris mit den Arrondissements 12., 13., 14., 15., 18., 19. und 20.
3-4 Jahre dauert die Umsetzung eines sozialen Wohnangebots in Paris
Die Zeitspanne zwischen der Finanzierung eines Programms und dem Angebot zur Vermietung kann je nach Dauer der Baustellen von einigen Monaten bis zu mehreren Jahren betragen. Im Durchschnitt werden für ein neues Programm drei bis vier Jahre benötigt. Von den 113.115 Sozialwohnungen, die von 2001 bis 2020 finanziert wurden, waren 87.419 Ende 2020 fertiggestellt (79%).
Die Nachfrage nach Sozialwohnungen, die in Paris zum Ausdruck kommt, wird hauptsächlich von Haushalten mit geringem Einkommen geäußert: Am 31. Dezember 2020 hatten 73% der als Wohnungssuchende registrierten Haushalte in Paris ein Einkommensniveau unterhalb des steuerlichen Referenzeinkommen von 30.887 € für einen Vier-Personen-Haushalt. Diese Quote ist etwas niedriger (70%), wenn sie nur für die Teilpopulation der Antragsteller berechnet wird, die Paris als erste Wahl angegeben haben. Weniger als 9 % der Haushalte, die als Wohnungssuchende registriert sind, verfügen über ein Einkommen, das über einem steuerliches Referenzeinkommen von 56 152 € für einen Vier-Personen-Haushalt.
Um das Angebot an Sozialwohnungen instand zu halten, hat sich die Stadt von Paris dazu verpflichtet die nächsten Jahre 35000 Wohneinheiten zu renovieren und modernisieren. Mit einer geteilten Investition von 82 Millionen Euro wird das Äußere sowie die thermische Isolation der Fassaden erneuert. Besonders viele Arbeiten werden in den Bezirken durchgeführt mit einer hohen Zahl an Sozialwohnungen. Ganz vorne mit dabei: der 13. Bezirk gefolgt vom 20., 19., 18. und 12. Bezirk. Mehr als einer von fünf Wohnungssuchenden (23 %) ist bereits Mieter einer Sozialwohnung und möchte seine derzeitige Wohnung gegen eine andere, meist größere Wohnung eintauschen.
Formen des sozialen Wohnungsangebotes in Paris: PLAI, PLUS, PLS
Von 2001 bis 2020 wurden 113.115 Sozialwohnungen in Paris finanziert. Doch soziales Wohnen in Frankreich ist nicht gleich Sozialwohnung! Die Formen des sozialen Wohnungsangebotes unterscheidet sich.
HLM („Habitation à Loyer Modéré“) ist der Gebrauchsbegriff in Frankreich für ein soziales Wohnangebot mit gemäßigten Mieten. Je nach Bedarfsfall unterscheiden sich die Sozialwohnungen, einschließlich ihrer Finanzierung. Auch die steuerlichen Referenzeinkommen, welche als Obergrenze fungieren, unterscheiden sich in den Landesteilen.
Das soziale Wohnungsangebot in Paris setzt sich aus folgenden Zahlen zusammen: 30.700 PLAI-Wohnungen (27%), 48.227 PLUS-Wohnungen (43%) und 34.188 PLS-Wohnungen (30%). (Urbanauth / VGO / 2022)
PLAI-Wohnungen werden durch das „Prêt Locatif Aidé d’Intégration“ finanziert und sind Mietern vorbehalten, die sich in einer sehr prekären Lage befinden. Der Bedarfsfall wird in Paris am steuerlichen Referenzeinkommen von 30.887 € als Obergrenze für einen Vier-Personen-Haushalt entschieden.
PLUS-Wohnungen werden durch das „Prêt Locatif à Usage Social“ finanziert und entsprechen den HLM-Mieten. Die Miete ist moderat. Der Bedarfsfall in Paris wird am steuerliche Referenzeinkommen von 56 152 € für einen Vier-Personen-Haushalt berechnet.
PLS-Wohnungen werden durch den „“ (Sozialmietvertrag) finanziert, während PLI-Wohnungen durch den „Prêt Locatif Intermédiaire“ (Zwischenmietvertrag) finanziert werden. Die beiden letzteren werden an Mieter vergeben, deren Einkommen zu hoch ist, um für HLM infrage zu kommen, aber zu niedrig, um sich eine Wohnung im Privatsektor leisten zu können.
Weiterführende Informationen:
Die Zahlen zum sozialen Wohnungsbau wurden vom gemeinnützigen Verein APUR (Atelier parisien d’urbanisme) veröffentlicht. Der Verein wurde 1967 vom Pariser Stadtrat gegründet. Seit 2012 steht die APUR unter der Leitung der Architektin Dominique Alba. Die Aufgaben des Apur bestehen darin, die städtischen und gesellschaftlichen Entwicklungen in Paris und der Metropolregion Grand Paris zu dokumentieren, zu analysieren und vorausschauende Strategien zu entwickeln. Im Dienste der öffentlichen Planungs- und Entwicklungspolitik auf der Ebene von Paris und der Metropolregion stellt die APUR regelmäßig Analysen und Daten auf ihrer Plattform zur Verfügung.
Blei in der Umwelt. In ihrem Bericht „The toxic truth“ aus 2020 stellt UNICEF in Zusammenarbeit mit der Organisation „Pure Earth“ fest, dass eines von drei Kindern weltweit an den Erscheinungen von Bleivergiftungen leidet. Vor allem Entwicklungsländern sind betroffen. Bleibelastung kann zu lebenslangen neurologischen, kognitiven und physischen Beeinträchtigungen führen. Für die Umweltverschmutzung verantwortlich sind neben der Industrie, das unsachgemäße Recycling von Autobatterien, sowie verseuchte Böden. Kulturelle Ursachen finden sich unter anderem in verunreinigten Gewürzen, traditionelle Töpfereien und Kosmetik. Doch auch Industrieländer wie die Vereinigten Staaten von Amerika sind betroffen: Blei im Trinkwasser erfordert dort die Erneuerung der Wasserleitungen.
Blei in der Umwelt: So gefährlich ist es für den Menschen
Die gesundheitlichen Folgen für die Gesellschaft von Blei sind immens. Die Aussetzung von Blei im Kindesalter wird mit psychischen Gesundheitsproblemen und Verhaltensauffälligkeiten sowie einem Anstieg von Kriminalität und Gewalt in Verbindung gebracht. Jede Aufnahme von Blei in den Körper ist gesundheitsschädlich. Weitere schwerwiegenden Folgen für die Gesundheit sind ein höheres Risiko für Nierenschäden und Herz-Kreislauf-Erkrankungen im späteren Leben. Der Warnwert der Vereinten Nationen liegt bei 5 Mikrogramm Blei pro Deziliter Blut (µg / dl). Ab diesem Wert tritt bereits ein Verlust des Intelligenzquotienten ein. Bei höheren Bleibelastungen (>90µg / dl) treten UNICEF zufolge Funktionsstörungen im Gehirn auf. Wobei ab Werten von 150 µg / dl der Tod durch Bleivergiftung eintritt.
Verseuchte Industriebrachen können ebenfalls verantwortlich für Blei in der Umwelt sein. (Symbolfoto / Pixabay / CC0))
„Die Menschen können über die Gefahren von Blei aufgeklärt werden, damit sie sich selbst und ihre Kinder schützen können. Die Investitionen zahlen sich aus: eine bessere Gesundheit, höhere Produktivität, höhere Intelligenzquotienten, weniger Gewalt und eine bessere Zukunft für Millionen von Kindern auf der ganzen Welt.“
Richard Fuller – NGO Pure Earth
Blei in der Umwelt schadet der gesamten Gesellschaft.Neben dem Verlust an Produktivität entstehen Kosten für das Gesundheitssystem und können somit ein ganzes Land belasten.In ihrem Bericht schätzt UNICEF, dass weltweit 815 Millionen Kinder von Bleivergiftungen betroffen sind. Diese sind jedoch weltweit ungleich verteilt. Am stärksten betroffen sind der asiatische und afrikanische Kontinent. Länder mit niedrigem bis mittleren Einkommen tragen dabei die größte Last. In der Karte von Pure Earth kann dies Land für Land nachverfolgt werden:
Blei in der Umwelt – Diese Karte zeigt, welche Länder am stärksten betroffen sind:
Auf der Weltkarte von „Pure Earth“ wird ersichtlich, in welchen Ländern auf der Erde, die Umwelt am stärksten durch Blei belastet ist.
Blei in der Umwelt. Neben der Industrie ist auch das unsachgemäße Recycling von Autobatterien für erhöhte Bleiwerte verantwortlich. (Symbolfoto / Pixabay / CC0)
Bleivergiftung einer Stadt: Der Fall von Bajos de Haina
In der Provinz San Cristobal der Dominikanischen Republik gelegen, stellt die Gemeinde Bajos de Haina das industrielle Herz des Inselstaates dar. Die Fabriken, sowie Raffinerien sind wichtige Arbeitgeber für die ansässige Bevölkerung. Mit dem Wachstum der Industrie verschlimmerten sich jedoch auch die Auswirkungen auf die Umwelt. Die Bewohner dieser 120.000 Einwohner-Gemeinde sind besonders von industrieller Verschmutzung betroffen. 2006 erntete die Stadt den unrühmlichen Namen „Dominikanisches Tschernobyl„. Bei über 90% der getesteten Bewohner von Bajos de Haina wurden dabei erhöhte Bleiwerte im Blut festgestellt.
Im Jahr 2000 erklärte der dominikanische Minister für Umwelt Haina zu einem nationalen Hotspot von erheblichem Interesse. Wenige Jahre zuvor wurden 146 Kinder auf Bleivergiftung getestet. Mit durchschnittlichen 79 µg / dl wiesen ihre Blutwerte eine extrem hohe Bleibelastung auf. Vor allem eine verlassene Recyclingstelle für Bleisäure-Batterien im Teil Paraiso de Dios der Gemeinde sorgte für Aufmerksamkeit. Diejenigen, welche es sich leisten konnten, zogen weg. Ab 2008 wurden dann wichtige Arbeiten unternommen, um das Gelände zu säubern. Doch an anderer Stelle machte bereits der nächste Umweltsünder auf.
„Diese Umweltverschmutzung bringt uns hier um. Je mehr die Fabriken wachsen, desto mehr werden wir krank.“
In ihrem Artikel „No safe place: Lead poisoning in the dominican republic“ deckt Aljaazera in dem Viertel Los Desamparados von Haina weitere Umweltverschmutzungen durch Blei auf. Unter neuem Namen siedelte sich in der Industriezone von Bajos de Haina das Unternehmen VERI an – und fuhr mit dem Recycling von Batterien fort. Ab 2018 wurden erhöhte Bleiwerte in der Luft und ein Jahr später im Blut der anliegenden Bewohner festgestellt. Später wurde in einem Umweltaudit aus 2020 eine unsachgemäße Entsorgung von verunreinigtem Regenwasser auf dem Gelände festgestellt. Eine positive Veränderung ist für die Bewohner von Los Desamparados und Bajos de Haina nicht in Sicht.
Demnächst: Die Wasserkrise der USA im Fokus
In den Vereinigten Staaten von Amerika erzeugte keine andere, mensch-erzeugte Umweltkrise in den USA so viel Aufmerksamkeit wie die von Flint, Michigan. Ende 2020 wurde außerdem eine der größten Sammelklagen des Bundesstaates Michigan entschieden. Die Opfer der Flint-Wasserkrise erhalten bis zu 626 Millionen Dollar Entschädigung. Ein ineffizientes Wassermanagement und Blei-belastete Trinkwasserleitungen führten zu einem Umweltskandal. Doch nicht nur Flint ist betroffen.
Die veraltete Infrastruktur betrifft vor allem strukturschwache Städte.Durch den Infrastrukturplan von Präsident Joe Biden soll sich das jetzt ändern. Mit 55 Milliarden Euro werden unter anderem die alten Wasserleitungen modernisiert. Die genaue Chronologie der „urbanistischen Wasserkrise“ gibt es in zwei Folgeartikeln zu entdecken. More to follow soon – stay tuned!
Ein weiteres Jahr zieht vorbei. Unser Jahresrückblick zu Urbanauth und den erschienenen Artikeln. An erster Stelle stand die Entwicklung unserer neuen deutschen Webseite im Vordergrund und selbstverständlich gab es einige Artikel über Urbanismus und Urbanität. Im Folgenden ein Überblick über unsere Artikel über Stadtentwicklung, Infrastruktur, urbane Kultur und Kunst.
Jahresrückblick Urbanismus & Urbanität: Fokus Stadtentwicklung und Architektur
2021 veröffentlichten wir insgesamt fünf Artikel zu unserem Themengebiet Urbanismus und Stadtentwicklung. Neben dem Fokus auf das urbanistische Treiben in Frankreich schauten wir zum Ende des Jahres auf die andere Seite des Atlantiks nach Nordamerika. Der verabschiedete Infrastrukturplan der Biden-Administration verspricht viele positive Entwicklungen für die veraltete Infrastruktur der USA. Aber auch die ökologischen Stadtviertel der „Écoquartiers“ und der Fortschritt am Grand-Paris sind vielverheißende stadtentwicklerische Tendenzen in Frankreich. Zum Beginn des neuen Jahres werden wir unseren Schwerpunkt weiter auf Nordamerika lassen und auf die Wasserkrise eingehen. Neben unserem Artikel zu urbaner Resilienz, werden wir auch für das neue Jahr unseren Blick auf Infrastruktur haben.
Urbanismus: Was ist urbane Resilienz?
Zwischen Klimawandel und sozialen Ungleichheiten: Die Städte von Morgen stehen sich immer mehr Herausforderungen gegenüber. Urbane Resilienz könnte dabei die nötigen Lösungen liefern.
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In den USA wurde Biden’s überparteilicher Infrastrukturplan verabschiedet. Mit 1,2 Billionen US-Dollars will die stärkste Wirtschaftskraft von Amerika seine Infrastruktur modernisieren. Wir erklären euch alles hierzu…
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Die ökologischen Stadtviertel in Frankreich: Zwischen nachhaltiger Stadtentwicklung und Klimawandel, die Écoquartiers liefern Lösungsansätze für die Städte von Morgen. Mehr dazu…
Paris, Ursprungsort des französischen Urbanismus
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Essay: Das Grand-Paris der Zukunft und die Stadt von Morgen
Wie sieht das Grand-Paris aus der Zukunft betrachtet aus? In diesem Essay nehmen wir euch in die Stadt von Morgen mit und stellen uns das Grand-Paris rückblickend aus 2026 vor.
Urbanauth Jahresrückblick Urbanismus & Urbanität
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Im Laufe des Jahres konnten wir drei Artikel über Urbanität und urbane Kultur veröffentlichen.
Paris: der verhüllte Triumphbogen von Christo
Paris. Er wurde verhüllt! Der Triumphbogen von Paris made by Christo und Jeanne-Claude. Das posthume Werk im Blick…
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Frankreich. VAPSKI ist der heimliche König der Lastwägen. Seine Graffiti zieren die Flächen der Laster und… machen sie zu rollenden Leinwänden. Mehr erfahren…
Paris: STESI’s Graffiti auf Lastwägen
Paris. Wenige besprühten so viele Lastwägen mit Graffiti wie STESI. Ein Blick auf seine Leidenschaft für die rollenden Leinwände der Großstadt.
Gesellschaftskritik im Streetart in Frankreich
Gesellschaftskritik im Streetart in Frankreich: Rückblick auf die Black-Lines Jam 2019. Zwischen Meinungsfreiheit, Polizeigewalt und Medienkritik: urbane Kunst ungebändigt und ausdrucksstark.
Der Rückblick für 2022 zu Urbanauth und den Reisenden der Städte.
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Der steigenden Bedeutung von Ballungsräumen und Metropolen geht die Frage nach Urbanität einher. Was ist Urbanität und wie steht sie Verbindung zur Stadt-Mensch Beziehung?
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Urbanauth ist auf den sozialen Medien. Du auch?
Ab 2022 werden wir uns wieder aktiver um die Kommunikation neuer Artikel über Urbanismus und Urbanität auf Urbanauth bemühen. Neben der Möglichkeit sich in unsere Newsletter einzutragen sind wir nun ebenfalls auf folgenden Netzwerken zu finden: Reddit und Instagram. Mit unserem Newsletter ist es außerdem ganz leicht auf dem Laufenden zu bleiben!
Deine Plattform für Urbanität
Urbanauth.de ist eine digitale Informationsseite und Plattform über Urbanität, welche sich mit der Stadt-Mensch Beziehung auseinandersetzt. Unter dem weit gefassten Begriff verstehen wir unsere Themenschwerpunkte Urbanismus, die politische Stadt und urbane Kultur. Wir schreiben international mit Schwerpunkt auf dem städtischen Europa. In Form eines partizipativen Bildungsprojektes möchten wir es allen Menschen ermöglichen, sich mit urbanen… Weiterlesen »
Global. Die letzten Jahren tritt die Problematik des Klimawandels immer mehr in den öffentlichen Diskurs. Für die herkömmliche Stadtentwicklung von besonderer Bedeutung: Urbane Resilienz und Klima-resiliente Städte.Doch wovon spricht man bei urbaner Resilienz und welchen Herausforderungen sehen sich die Städte von Morgen zukünftig ausgesetzt?
Urbanismus
Unter Urbanismus untersuchen wir die physische Form der Stadt. Hier findest du einen Long-Read zum Thema. Weiterlesen »
Während Städte immer mehr wachsen und als Ballungsräume Wohnen, Arbeit und Urbanität vereinen, unterliegen sie umgebungsbedingten Faktoren. Der menschengemachte Klimawandel erhöht dabei die Risiken für urbane Lebensräume und hat ernste Auswirkungen auf die Infrastruktur. Aber auch soziale Ungleichheiten und gesellschaftliche Probleme beeinflussen die Stadt als geschlossenes System. Diese Umstände beeinflussen die Bauweise und Planung von Städten. Wie die Stadt von Morgen aussehen wird, hängt dabei davon ab, wie Klima-resilient sie sein wird.
Asphaltlandschaft: Die Urbanisierung von Paris hat eine Landschaft aus Asphalt, Beton, Glas und Stahl entstehen lassen. Daraus resultieren urbane Hitzeinseln, welche nachts die Temperaturen in den Wohnungen steigen lassen. (Urbanauth / VGO / 2021)
Was ist urbane Resilienz?
Der Fachbegriff Resilienz stammt aus der Ökologie und wurde in den 70er Jahren das erste Mal benutzt. Dieser beschreibt die Fähigkeit eines Systems, im Falle einer Unterbrechung oder Störung die Funktionsfähigkeit aufrechtzuerhalten oder wiederherzustellen. Urbane Resilienz beschreibt also die Fähigkeit der verschiedenen Akteure (Institutionen, Wirtschaft, Einzelpersonen) sich auf die wechselnden Gegebenheiten anzupassen, zu überleben und sogar weiterzuwachsen.
USA: So will Biden’s Infrastrukturplan die USA zukunftsfähig halten
In den USA wurde Biden’s überparteilicher Infrastrukturplan verabschiedet. Mit 1,2 Billionen US-Dollars will die stärkste Wirtschaftskraft von Amerika seine Infrastruktur modernisieren. Wir erklären euch alles hierzu…
Urbane Resilienz sucht nach Lösungsansätzen für die Herausforderungen und Entwicklungen unserer Zeit: Klimawandel, Urbanisierung und Globalisierung, aber auch sozialen Ungleichheiten. Ziel der Stadtentwicklung ist es dabei, das Katastrophenrisiko zu verringern und unseren städtischen Lebensraum an die Folgen des Klimawandels anzupassen. Damit dies erfolgreich ist, braucht es einen gesamt-einheitlichen Ansatz, welcher die lokalen Gegebenheiten mit in Bezug nimmt.
Die Stadt von Morgen
Wie sieht die Stadt der Zukunft aus? Wir schauen uns die aktuellen Trends von Stadtentwicklung und Architektur an. Weiterlesen »
Der Mangel an Grünflächen wird vielen Großstädten zum Verhängnis. Neben Hitzeinseln, führt die Versiegelung von Böden auch zu einer stark verringerten Aufnahmefähigkeit. Bei starkem Regen kann das Wasser nur begrenzt versickern und fließt stattdessen in die Kanalisation. (Urbanauth / VGO / 2021)
Resilienz: Welche Herausforderungen für die Städte von Morgen?
Städte als urbaner Lebensraum sind mehreren klimatischen und geografischen Risiken ausgesetzt. Zum einen Hitze mit Dürren, welche für Nahrungsunsicherheit sorgen sowie in Städten selbst, die Entstehung von urbanen Hitzeinseln durch die übermäßige Nutzung von Asphalt, Stahl und Glas. Zum anderen kann Starkregen zu Überflutungen führen und die Wasserkanalisationen überfordern, aber auch Hurrikane und Erdbeben sind konkrete Gefahren für Städte.
Abseits von den Risiken durch den menschengemachten Klimawandel, sehen sich Städte auch weiteren Problemen konfrontiert. Von Cyber-Angriffen, welche kritische Infrastrukturen lahmlegen, zu gesellschaftlichen Problemen wie: Arbeitslosigkeit, Gewalt, Nahrungsunsicherheit und Wasserstress. Die Faktoren und Herausforderungen, welche Einfluss auf unsere Kapazität zur Resilienz nehmen, sind vielfältig, doch die Zukunft ungewiss.
Ökologische Stadtviertel in Frankreich: nachhaltige Stadtentwicklung mit den Écoquartiers
Die ökologischen Stadtviertel in Frankreich: Zwischen nachhaltiger Stadtentwicklung, Verdichtung und Klimawandel. Mehr dazu
Stadtentwicklung München : Das Kreativquartier
München will sich Hip. München will sich kreativ. Und München… hat ein Wohnungsmangel. Nun schreiten die Pläne für das Kreativ-Quartier voran. Was für ein Potenzial hat das Areal zwischen der Dachauer- und Infanteriestraße?
Vereinigte Staaten von Amerika. In den USA wurde Präsident Biden’s überparteilicher Infrastrukturplan verabschiedet. Im November 2021 validierte der Kongress des Landes den Infrastrukturplan. Insgesamt sollen in den nächsten Jahren 1,2 Billionen US-Dollars in die veraltete Infrastruktur der USA investiert werden. Wir erklären euch, was Bidens Infrastrukturplan beinhaltet und wohin das Geld investiert wird.
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Nahezu ein Jahr wurde heiß über diesen Infrastrukturplan diskutiert, welcher auch als „Bipartisian Infrastructure Deal“ bekannt ist. Doch schlussendlich obsiegte das Argument, die Infrastruktur trotz einer hohen Verschuldung zu erneuern und die Städte besser auf den Klimawandel vorzubereiten. Neben der Erneuerung von Straßen und unter anderem 45.000 instandsetzungsbedürftigen Brücken wird ein Großteil der Gelder in Mobilität investiert. Aber auch die Erneuerung der Wasserleitungen und das Wassermanagement, sowie die Reinigung von „Superfund-sites“, mit Altlasten kontaminierten Orten wie zum Beispiel ehemalige Fabriken, dem Bergbau oder illegalen Mülldeponien.
USA: Was ist Biden’s Infrastrukturplan?
Mobilität – Öffentliche Verkehrsmittel
Mehr Bus und Bahn: Ein ikonischer Zug der Amtrak befördert Personen in die Ferne. (Foto: pxhere / CC0 Public domain)
Mit einem Geldumschlag von 66 Milliarden US-Dollar sollen die öffentlichen Verkehrsmittel erneuert werden. Unter anderem soll der Bestand an Bussen erneuert und durch CO₂-neutrale Alternativen ersetzt werden. Außerdem werden den Schul-Distrikten Gelder zur Verfügung gestellt, um in emissionsfreie und emissionsarme Schulbusse investieren zu können. Der Wandel weg vom Auto zu mehr öffentlichen Verkehrsmitteln ist ein Schritt zu mehr Klimagerechtigkeit. Durch die erhöhte Mobilität wird ein wichtiger Beitrag zu mehr sozialer Gerechtigkeit geleistet, während der CO₂-Ausstoß langfristig verringert wird.
Elektromobilitätswende
Nordamerikanische Infrastruktur: mehrspurige Highways und Wolkenkratzer. (Foto: Jaysen Trevino/ CC-BY 2.0 / Chicago / 2010)
Mit 7,5 Milliarden Dollar soll die Elektromobilitätswende vorangetrieben werden. Dabei planen die USA in Bidens Infrastrukturplan ihr erstes, nationales Netz an Ladestationen für E-Autos. Neben dem Ausbau der städtischen Infrastruktur, sollen dabei auch Ladestationen an den Highway-Korridoren entstehen, um längeres Reisen zu erleichtern. Die USA entscheiden sich in ihrer Elektromobilitätswende bewusst für E-Autos, statt wie die EU, welche auch Alternativen wie Wasserstoff als zukunftsfähig erachtet.
Entdecke Europa mit Urbanauth
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Biden’s Infrastrukturplan für die USA: Modernisierung und Resilienz
Um die Wettbewerbsfähigkeit der USA zu erhalten, sollen auch die Häfen und Flughäfen modernisiert werden. Um Reparatur- und Wartungsrückstände zu beseitigen, sowie die anliegende Verkehrsinfrastruktur auf die aktuellen und zukünftigen Anforderungen anzupassen, werden diese landesweit mit jeweils 17 Milliarden und 25 Milliarden US-Dollars subventioniert.
Auch modernisierungsbedürftig: Straßen und Brücken in den USA. (Symbolfoto: Andrew Jameson / Wikimedia / 2010 / Flint, MI)
In Sachen Klima und urbane Resilienz stellt Bidens Infrastrukturplan die größte Investition in der US-amerikanischen Geschichte dar. Der Klimawandel wird dabei offiziell als Bedrohung für die Infrastruktur und Städte anerkannt. Deswegen werden 50 Milliarden US-Dollar zur Vorbeugung von Dürren, Hitze und Überflutungen bereitgestellt. Doch auch die Modernisierung der Wasserleitungen und des Wassermanagements steht im Vordergrund. So sollen alle bleihaltigen Wasserleitungen des Landes ersetzt werden. Mit 55 Milliarden US-Dollar soll so die amerikanische Wasserkrise bekämpft werden. Ungefähr zehn Millionen Bürger der USA sind von unsauberen Wasserzugängen betroffen. Die indigenen Völker und diskriminierten Bevölkerungsschichten und Räume sollen dabei ebenso von dem Infrastrukturplan profitieren.
Doch auch in Sachen Umweltschutz wird die nächsten Jahre vieles in den USA passieren. Für die Reinigung von Industriebrachen und „Superfund-sites“ sollen 21 Milliarden US-Dollar bereitgestellt werden. Genug, um zumindest einige der nordamerikanischen Umweltsünden zu beheben.
Der Infrastrukturplan, um die USA zukunftsfähig zu halten
Schlussendlich liefert Bidens Infrastrukturplan auch ein kräftiges Bekenntnis hin zu erneuerbaren Energien und dem notwendigen Ausbau des Stromnetzes. Außerdem sollen Gelder für Forschung bereitgestellt werden, um die Flexibilität und Resilienz der Infrastruktur zu fördern. Insgesamt sollen hierfür 65 Milliarden investiert werden.
Biden’s Infrastrukturplan ist ein ambitioniertes Vorhaben, um die veraltete Infrastruktur der USA zu modernisieren. In Hinblick auf Gewährleistung von sauberen Trinkwasserzugängen eine lange fällige Maßnahme. Doch vor allem das Bekenntnis zu mehr erneuerbaren Energien und die Elektromobilitätswende sind hervorzuheben. Die Abkehr vom Öl als treibenden Wirtschaftsmotor hin zur Elektromobilität markiert einen wichtigen Abschnitt für die zukünftigen Entwicklungen in Nordamerika.